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Diese Aktien haben Überhol-Potential
Fahren ohne Fahrer, profitieren ohne Limit? Robo-Taxis, KI-Chips und Sensorik-Firmen wittern das Milliardengeschäft. Doch welche Aktien haben wirklich Drive – und welche crashen schon bei der ersten Kurve? STREETLIFE liefert eine Übersicht.
Selbstfahrende Autos? Das ist je länger je weniger ein Szenario aus einem Science Fiction-Film. Selbst in der Schweiz laufen bereits Versuche mit autonomen Transportmitteln. Gut möglich also, dass auch solche Szenen bald Realität sein werden: Dein Auto fährt alleine nach Hause, während du im Fond Mails checkst – und auf dem Smartphone zusehen kannst, wie dein Depot zulegt. Denn Autonomes Fahren ist auch ein Milliardenmarkt. Anlegerinnen und Anleger haben die Qual der Wahl; es ist ein heisses Rennen zwischen Tech-Giganten, hungrigen Newcomern, soliden Safeplays und wilden Spekulationen. Doch welche Unternehmen sitzen wirklich am Steuer? Und wer landet eher im Graben? STREETLIFE liefert einen – selbstverständlich unvollständigen – Übebrlick.
Big Tech fährt vorneweg
Wer auf Nummer sicher setzen will, kommt an den grossen Namen nicht vorbei. Nvidia liefert mit seinen Chips den Hubraum der ganzen Branche. Ohne Rechenpower keine Robo-Flotte – und genau hier wächst das Automotive-Segment von Quartal zu Quartal. Aber Achtung: Hohe Bewertung heisst auch, dass steigende Zinsen wie Bremsklötze wirken. Die Schwankungen dürften deshalb sportlich bleiben.
Tesla wiederum macht wie immer den grössten Lärm: Mit Robotaxi-Plänen in Austin, einem visionären «Camera only»-Ansatz und Elons gewohntem grossen Tönen. Doch hinter der Show steckt noch jede Menge regulatorischer Staub. Die Software ist noch nicht perfekt, die Behörden sind skeptisch – und die Aktie schwankt beim falschen Musk-Tweet wie ein F1-Bolide ohne Traktionskontrolle.
Alphabet/Waymo fährt das Gegenteil: langsam, sicher, mit Millionen unfallfreien Meilen. Hier ist das Business seriöser, der Rückenwind von Google Cashflows beruhigt die Nerven . Microsoft schliesslich spielt den stillen Infrastrukturbauer: Über Azure laufen Trainingsdaten, Partner-Stacks und Cloud-Simulationen. Autonom ist für MSFT kein Kern, sondern ein Bonus – aber einer, der mitwächst. Fazit: Big Player sind solider Boden, aber alles andere als langweilig. Die Charts zeigen starke Aufwärtstrends – solange die Notenbanken die Hoffnung auf Zinssenkungen aufrecht erhalten.
Die Herausforderer – hungrig und riskant
Hier wirds spannend. Pony.ai ist einer der ersten Anbieter in China mit offizieller Lizenz für fahrerlose, kommerzielle Robotaxis. Das heisst: echte Kunden, echtes Geld, nicht nur PowerPoint-Slides. Wer auf frühe Kommerzialisierung setzt, ist hier richtig. Aber das Risiko, dass Peking die Regeln neu schreibt, bleibt hoch.
Konkurrent WeRide hat den Vorteil, auf zwei Pferde zu setzen: Robotaxis und Robovans. Letztere könnten in der Logistik schneller profitabel werden als Personentransport. Partnerschaften mit Städten wie Guangzhou lassen hoffen, dass hier kein Strohfeuer, sondern echtes Scale-Potenzial entsteht. Fazit Herausforderer: Spannende Chancen, wenn man mutig ist – aber kleine Floats und hohe Zins-Sensitivität machen die Kurse unberechenbar.
Die spannenden Ergänzungen
Es geht auch entspannter. Der Intel-Spin-off Mobileye (MBLY) ist längst Serienlieferant bei Fahrerassistenz-Systemen und gilt als Brückenbauer von klassischem Auto zur echten Autonomie. Milliarden an ausgelieferten Chips sichern eine Basis, und mit SuperVision & EyeQ5 arbeitet Mobileye an Level-4-fähigen Plattformen – solide, weniger Hype, mehr Fundamentals. Das gilt auch für den China-Player Baidu (BIDU).
Mit Apollo Go betreibt der Suchmaschinenriese schon heute eine der grössten autonomen Ride-Hailing-Flotten Chinas. In Städten wie Wuhan sind Robotaxis längst im Alltag angekommen. Baidu ist damit so etwas wie das «Waymo des Ostens», profitiert von staatlicher Rückendeckung – steht aber auch unter geopolitischem Risiko. Und – auch die Schweiz mischt mit, zumindest indirekt. Aptiv (APTV) hat seine Headquarters in Schaffhausen. Als Zulieferer liefert das irisch-amerikanische Unternehmen nicht nur Kabelbäume, sondern auch die Software- und Sensor-Architektur, die viele OEMs für Level-2+ und Level-3-Systeme brauchen. Damit positioniert sich Aptiv als stiller, aber entscheidender Enabler für Hersteller, die Autonomie nicht komplett selbst entwickeln.
Zockerwerte – alles oder nichts
Willst du Adrenalin im Depot? Willkommen in der Welt der Spekulation. MicroVision (MVIS) etwa träumt von grossen Lidar-Deals, verdient aber bisher fast nichts. Aber: Ein einziger OEM-Vertrag könnte die Aktie vervielfachen – oder auch gar nicht kommen. Dann bleibt nur die nächste Kapitalerhöhung.
Auch das Lidar-Cluster um Namen wie Luminar oder Ouster lebt von Hoffnungen auf Serienaufträge. Bis dahin sind die Kurse Spielbälle. Cerence (CRNC) wiederum liefert Spracherkennung fürs Cockpit – kein Autonomie-Kern, aber vielleicht die Stimme, die Robo-Taxis eines Tages menschlicher macht. Fazit Zockerwerte: Nichts für schwache Nerven. Beta und Cash-Burn hoch, der Newsflow entscheidet über Freudensprünge oder Totalschaden.
Wer investieren will, kann also vier Körbe packen: Sicherheit mit Upside: Nvidia, Alphabet, Microsoft – plus Tesla. Turbo mit Risiko: Pony.ai, WeRide. Nicht laut, aber relevant: Baidu, Mobileye, Aptiv. Und als Zockerhebel: MicroVision & Co. – aber nur mit Gurt und Sturzhelm.
Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschliesslich journalistischen Zwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Alle genannten Aktien und Unternehmen sind Beispiele, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen. Der Autor hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Positionen in den genannten Wertpapieren.

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