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Fakten •
Regeln und Irrtümer

Wie fährt man richtig in den Kreisverkehr?

Die Schweiz fährt im Kreis. Rund 3000 Kreisel gibt es im Land verteilt. Doch bei den Kreisverkehr-Regeln sind noch immer viele unsicher. Wann blinke ich, welche Spur nehme ich und wie passiere ich mit dem Velo den Kreisverkehr? STREETLIFE sagt es dir.

Er gilt als der erste Kreisel der Schweiz und steht in Zollikon im Kanton Zürich. Seit 1935 fährt hier der Verkehr rechts an einer Insel vorbei. Rund 90 Jahre später ist das Prinzip Kreisel längst im eidgenössischen Strassenverkehrsgesetz verankert. Und das Rondell im Verkehrsnetz weit verbreitet.

Die Grundidee: Im Gegensatz zu einer Kreuzung soll im Kreisel der Verkehr deutlich flüssiger laufen und dadurch weniger Lärm und Abgase verursachen. Damit er für alle Verkehrsteilnehmenden sicher ist, erfordert er aber mehr Aufmerksamkeit, Rücksicht und das Wissen, wie man sich im Kreisel bewegt. Doch wie lauten die Regeln genau? Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) gibt hier wichtige Tipps:

Einspuriger Kreisel

1. Einfahrt:

Vor dem Rondell unbedingt das Tempo reduzieren und sich einen Überblick verschaffen. Unmittelbar vor dem Kreisel keine Velos, E-Bikes und Motorfahrräder mehr überholen.

2. Muss ich beim Einfahren blinken?

Wer in den Kreisel einfährt, der muss kein Zeichen geben – das gilt auch fürs Blinken. 

3. Wer hat Vortritt?

Im Schweizer Kreisverkehr gilt Linksvortritt. Fahrzeuge, die sich bereits im Rondell befinden, haben damit immer Vortritt. Achtung: Europaweit gibt es unterschiedliche Regelungen. In Österreich zum Beispiel gilt ohne ein zusätzliches Verkehrsschild immer der Rechtsvortritt. 

4. Wo fahre ich mit dem Velo und dem Mofa?

Velos, E-Bikes und Mofas sollten in der Mitte der Spur fahren. So werden sie von Autolenkerinnen und Autolenkern wahrgenommen und bei der Fahrt aus dem Kreisel nicht übersehen. 

5. Wie verlasse ich den Kreisel korrekt?

Wer das Rondell verlassen will, muss das unmittelbar nach dem Passieren der letzten Ausfahrt anzeigen. Konkret heisst das: Als Velofahrer gibt man rechts ein Handzeichen, als Autofahrerin oder Autofahrer setzt man den rechten Blinker. Wichtig: Beim Verlassen des Kreisels darf weiteren Verkehrsteilnehmenden nicht der Weg abgeschnitten werden. Achtung: Nach der Kreiselausfahrt befindet sich oft ein Fussgängerstreifen. Und hier haben Fussgängerinnen und Fussgänger immer Vortritt.

Herausforderung zweispuriger Kreisel

Wer schon durch den klassischen Kreiselverkehr gefordert ist, tut sich mit dem zweispurigen Kreisel noch schwerer. Die folgenden Regeln bringen dich aber auch hier sicher durch den Kreisverkehr.

1. Auf welcher Spur fahre ich?

Wer das Rondell bei der ersten oder zweiten Ausfahrt verlässt, benützt den rechten Fahrstreifen – ansonsten den linken. Führt eine zweispurige Fahrbahn zu einem doppelspurigen Kreisel, fährt man einfach auf dem gleichen Fahrstreifen weiter.

2. Wie wechsle ich die Spur?

Wer in zweispurigen Kreiseln den Fahrstreifen wechseln will, muss das anzeigen und Fahrzeugen in der anderen Spur den Vortritt lassen. Wichtig: Im Kreisel nicht überholen.

Pro Jahr rund 50 schwere Velounfälle

Für Velofahrende kommt es im Kreisverkehr immer wieder zu gefährlichen Situationen. Der Bundesrat empfiehlt deshalb grundsätzlich eine Linienwahl in der Mitte der Fahrbahn, um zu verhindern, «dass sie von anderen Fahrzeugen überholt und dabei gefährdet werden.»

Pro Jahr kommt es im Schnitt zu 50 schweren Velounfällen in und rund um Kreisel. Auch das ein Grund dafür, dass es in den letzten Jahren immer wieder zu Kreiselrückbauten gekommen ist. Die Rondelle werden dann in der Regel durch Kreuzungen mit Lichtsignalen ersetzt.

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