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Vordemos ohne Bewilligung

Velofahrende gehen in Zürich 50 Stunden auf die Strasse

Am Samstag ist Weltvelotag. Gleichzeitig jährt sich auch die Velodemo zum 50. Mal. In Zürich beginnt die Demonstration auf zwei Rädern aber bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Anlass. Für die Vordemonstrationen liegt keine Bewilligung vor.

Seit gestern, 1. Juni, ist eine kleine Gruppe von Velodemonstrierenden in der Stadt Zürich auf ihren Drahteseln unterwegs. Bis zum internationalen Velotag kurven sie durch die Strassen – und das ununterbrochen. Doch die Aktion dient nicht nur zum Aufwärmen für die zweistündige Demofahrt am bevorstehenden Welttag. Am Samstag jährt sich die erste Velodemo in Zürich zum 50. Mal.

Im Frühsommer 1973 traten die Demonstrierenden zum ersten Mal unter dem Motto «Züri uf de Felge» in die Pedalen. Das Ziel damals: mehr Platz auf den Strassen fürs Velo. Das Anliegen der Demo auf zwei Rädern ist auch am kommenden Wochenende das Gleiche.

Konkrete Forderungen für den Veloverkehr

In einer gemeinsamen Mitteilung konkretisieren die beteiligten Organisationen ihre Forderungen. So seien etwa sichere Velorouten gemäss dem Volkswillen umzusetzen. «Attraktive und sichere Velorouten bringen einen deutlichen Mehrwert für die Lebensqualität – in jedem Quartier, sowohl für Gewerbe und Bewohnende», ist das Velo-Kollektiv überzeugt. Dabei kann es ihnen nicht schnell genug gehen. So wird gefordert, dass der Stadtrat das Umsetzungstempo von Velovorzugsrouten deutlich erhöht. Denn «mit den im Richtplan festgelegten Klimazielen hat sich die Stadt Zürich verpflichtet, die CO₂-Emissionen im Verkehr bis 2030 auf netto null zu senken.» Um das zu erreichen, sei ein durchgängiges, attraktives Velonetz unabdingbar. Geht es um die Sicherheit, gibt es für Pro Velo Kanton Zürich, Velo Mänsche Züri, Vélorution und Grüne Stadt Zürich keine Kompromisse. Sie fordern, dass die Gemeindeordnung der Stadt Zürich wortgetreue umgesetzt wird und die Velorouten «grundsätzlich frei vom motorisierten Individualverkehr» sind. Denn für die Velodemo-Organisatoren ist klar: «Ohne die vollständige Separation des Veloverkehrs von den übrigen Verkehrsträgern sind die Routen nicht für alle Menschen von 8 bis 80 Jahren befahrbar.»

Vordemo nicht von Polizei bewilligt

Über die Velodemo ist die Stadtpolizei Zürich informiert, wie Marc Surber, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, gegenüber 20 Minuten bestätigt. Die offizielle Demonstration vom Samstag befinde sich noch im Bewilligungsprozess. Hingegen kein Gesuch eingegangen sei für die Vordemonstration. Um, falls nötig, entsprechend verhältnismässig einschreiten zu können, werde die Polizei aber vor Ort sein. «Grundsätzlich ist aber das gemeinsame Velofahren in einer grösseren Gruppe erlaubt, solange die Verkehrsregeln respektiert werden», sagt Surber.

Mehr Zeit einrechnen

Die Velodemo vom Samstag, 3. Juni, findet von 17 bis 19 Uhr statt. Es kann in der Zürcher Innenstadt folglich zu Verzögerungen für den motorisierten und öffentlichen Verkehr kommen.

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